7 Erlebnispädagogische Spiele für Lehrer *innen

Ob bei Deiner nächsten Klassenfahrt oder als kurze Pause im Schulunterricht. Erlebnispädagogische Spiele liefern wertvolle Energie für zwischendurch! Aus diesem Grund lernst Du in diesem Blogartikel nicht nur etwas über die Bedeutung von Erlebnispädagogischen Spielen kennen. Wir zeigen Dir auch noch 7 Erlebnispädagogische Spiele für Lehrer *innen, die Du sofort selber ausprobieren kannst.

Wirkung von erlebnispädagogischen Spielen

In unserem letzen Beitrag zu erlebnispädagogischen Spielen hatten wir schon ganz ausführlich darauf eingegangen, welche Bedeutung Spiele in der Erlebnispädagogik haben. Außerdem haben wir Dich mit praktischen Tipps für Deine Rolle als Anleiter*in versorgt. Heute wollen wir Dich mit noch mehr Spielanleitungen versorgen, damit Du Dein Repertoire nach und nach erweitern kannst. Bevor wir aber gleich zu den 7 Anleitungen kommen, wollen wir nochmal kurz über die Wirkung von erlebnispädagogischen Spielen schauen. Denn ob Du es glaubst oder nicht: Spielen ist so viel mehr als „nur spielen“!

Sicher kennst Du das auch. Nach einer langen Fahrt im Bus auf einer Klassenfahrt schlafen garantiert jedem die Füße ein. Alle schleppen sich danach energielos aus dem Bus. Doch es gibt einen schnellen und einfachen Weg, wieder Schwung in Deine Klasse zu bekommen! Nämlich durch Erlebnispädagogische Spiele. Diese werden nicht umsonst Warm Up (WUP), Aktivierungsspiel, Icebreaker oder Energizer genannt. Und bringen zweifellos jeden zum Lachen!

Unsere 7 Erlebnispädagogik Spiele für Lehrer *innen!
In diesem Artikel zeigen wir dir 7 Erlebnispädagogik Spiele für Lehrer *innen

Doch Erlebnispädagogische Spiele machen nicht nur unglaublich viel Spaß. Sie fördern auch wichtige Kompetenzen. Neben Interaktivität, Kooperation und Kommunikation, stärken sie das Gruppengefühl der Klasse. Gleichzeitig wirken sie auch auf individueller Ebene und steigern das Selbstbewusstsein der Schüler *innen.

Ganz nebenbei lösen diese Spiele auch noch Hemmnisse auf und man wächst über sich selbst hinaus. Durch lustige, teilweise schon alberne Spielelemente oder Schauspieleinlagen der Schüler *innen kommt hundert pro jeder aus sich heraus. Im spielerischen Umgang mit den Mitschülern *innen können die alltäglichen Masken und Rollen ganz zwanglos abgelegt werden. Dazu entdecken die Schüler *innen zusätzlich ungeahnte Anteile von sich selbst, die im Alltag sonst keinen Platz finden.

Du bist jetzt neugierig geworden und willst wissen, wie Du all das selber ausprobieren kannst? Dann lies unbedingt weiter! Denn im folgenden Beitrag „7 Erlebnispädagogische Spiele für Lehrer *innen“ werden wir Dir 7 unserer interessantesten Spiele präsentieren. Nach diesem Artikel wirst Du die Fähigkeit besitzen einen trägen Haufen unmotivierter Schüler *innen in eine vor Energie sprühende Truppe zu verwandeln :). Also, los geht’s!

7 Erlebnispädagogische Spiele für Lehrer *innen

1. Evolution

Macht an kalten Tagen warm – Lachen garantiert!

Dieses Spiel macht an kalten Winter- oder Herbsttagen echt warm! Und bringt einen Haufen Spaß!

Es geht für die Schüler *innen darum, sich von der untersten Stufe der Evolution, der „Amöbe“, über die Evolutionsformen „Huhn“ und „Ziege“ zum „Elefanten“ weiter zu entwickeln. Das ist zwar biologischer und evolutionswissenschaftlicher Bockmist, aber dafür umso witziger 🙂

Die Weiterentwicklung erfolgt über das Spiel Schnick Schnack Schnuck (Schere, Stein, Papier). Alle Schüler *innen beginnen als Amöben, in der Hocke kauernd, klein und hässlich. Treffen sich zwei Amöben spielen sie. Wer gewinnt mutiert zum Huhn. Als Huhn wird man etwas größer, aber noch gebückt, flügelschlagend und gackernd. Der/Die Verlierer *in bleibt Amöbe, denn drunter gibt es nichts.

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Evolution ist ein echter Klassiker unter den erlebnispädagogischen Spielen.

Dazu sollen noch weitere Regeln beachtet werden:

  • Es dürfen immer nur jeweils gleiche Evolutionsformen miteinander spielen.
  • Wer verliert geht wieder eine Stufe zurück. Außer der Amöbe, die ja schon ganz unten ist 🙂
  • Alle Tiere müssen immer und ständig akustisch wie visuell zu erkennen sein.
  • Kneifen ist nicht!

Ende ist, wenn alle Elefanten sind, was so gut wie unmöglich ist. Oder wenn alle warm sind. Natürlich kannst Du Dir auch selber ein Spielziel ausdenken.

2. Gordischer Knoten

Gut als Mini-Teamtask geeignet – fördert Körperkontakt

Dieses Spiel dient zum Kennenlernen, da es die Koordination und den Körperkontakt der Schüler *innen fördert.

Alle Mitspieler *innen stellen sich mit geschlossenen Augen in einem Kreis auf. Auf ein Kommando laufen alle mit nach vorne gestreckten Armen in die Mitte des Kreises. Jeder/Jede Spieler *in schnappt sich zwei Hände. Haben alle eine andere Hand gefunden, werden die Augen wieder aufgemacht. Nun versuchen alle gemeinsam den Knoten zu entwirren – natürlich ohne einander loszulassen. Das Ziel ist, einen Kreis zu bilden, in dem sich alle an der Hand halten.

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Für viele Spiele brauchst Du gar kein Material... manchmal aber auch ein Gummihuhn.

3. Huhn klauen

Gut um nach einer Klassenarbeit die Köpfe auszulüften

Dieses Spiel ist ein schnelles Warm Up. Dazu brauchst Du ein Gummihuhn. Da das möglicherweise ( 🙂 ) nicht jeder besitzt, kannst Du natürlich auch ein Tuch oder einen anderen Gegenstand benutzten, der sich leicht aus einer Hand klauen lässt.

Man teile die Gruppe in zwei möglichst gleich große Gruppen auf (Gruppe A und B).

Die Kids in Gruppe A stellen sich in einer Reihe nebeneinander auf. Dann nummeriert man sie entsprechend der Gruppengröße. Bei insgesamt 20 Schüler *innen sind in Gruppe A 10 Kids, die von eins bis zehn jeweils eine Nummer bekommen. Die Nummer entspricht der Stelle, an der sie in der Reihe stehen.

Gruppe B stellt sich, je nach verfügbarem Platz, 10 Meter vor Gruppe A in der gleichen Formation auf. Nun sollten sich die 1er, 2er,3er, usw. aus jeder Gruppe gegenüberstehen.

Der/Die Spielleiter *in stellt sich vor die beiden Gruppen. Dabei sollten die jeweiligen gegenüberstehenden Zahlenpaare aus den beiden Gruppen den gleichen Abstand zum/zur Spielleiter *in haben.

Die 1er stehen am nächsten zum/zur Spielleiter *in, die 10er am weitesten weg.

So sollte das ganze visuell aussehen:

.        1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
X
.        1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Oma, Jäger, Bär ist ein Spiel, dass etwas mehr Einführung benötigt, aber umso mehr Spaß macht.
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Der/Die Spielleiter *in erzählt eine Geschichte, in der die Zahlen von eins bis zehn vorkommen. Zum Beispiel: „Heute Morgen bin ich um 7 Uhr aufgestanden…“. Wenn eine Zahl genannt wird, rennen die Teilnehmenden, die diese Zahl haben, zum/zur Spielleiter *in. Dieser/Diese hält das Huhn, ein Tuch oder einen anderen gut greifbaren Gegenstand in der Hand. Die Schüler *innen versuchen dabei den Gegenstand als Erstes zu ergattern. Um den/die Spielleiter *in gibt es außerdem eine Sicherheitszone von 2 Metern.

Wer das Huhn schnappt, muss es aus der Sicherheitszone herausbekommen, ohne von seinem/seiner Kontrahenten *in aus der anderen Gruppe abgeschlagen zu werden. Wer das schafft, macht einen Punkt für seine Mannschaft. Wird er/sie dabei jedoch abgeschlagen, bekommt die andere Mannschaft den Punkt.

Wenn man will, kann man das Spiel auf eine vorgelegte Punktzahl hin spielen. Zum Beispiel gewinnt das Team, das als Erstes 25 Punkte erreicht.

4. Kuhstall

Schnelles Spiel – einfach zu verstehen

Die Kids sollen Dreier-Gruppen bilden. Ein/Eine Schüler *in muss übrig bleiben.

Innerhalb der Dreier-Gruppen bilden je zwei Personen einen Stall. Dazu halten sie sich gegenseitig an den Armen fest. Eine Person geht daraufhin in die Mitte der Arme. Diese Person ist die Kuh im Stall. Man erkennt die Kühe natürlich am lauten „Muuuuuuuhhhhh“, dass sie kontinuierlich von sich geben.

Der/Die übrig gebliebene Schüler *in (oder Du selbst) gibt das erste Kommando.

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Das Spiel Kuhstall kannst Du quasi überall mit Deinen Schülerinnen spielen, auch auf dem Sportplatz.

Die Kommandos sehen folgendermaßen aus:

  1. Kommando: „Kuh!“
    Nun müssen sich alle Kühe einen neuen Stall suchen. Die Ställe bleiben dabei stehen. Die Kühe laufen herum.
  2. Kommando: „Stall!“
    Alle Ställe suchen sich eine neue Kuh. Hier laufen die Ställe umher. Die Kühe bleiben diesmal stehen.
  3. Kommando: „Kuhstall“
    Bei diesem Kommando formiert sich alles komplett neu. Die Kühe dürfen zum Stall werden und umgekehrt. Alle dürfen laufen. Die Person, die das erste Kommando gegeben hat muss schauen, dass sie als Kuh oder Teil eines Stalls irgendwo unterkommt. Es bleibt dann wieder eine Person übrig, die das nächste Kommando gibt.

5. Ninjadance

Indoor – benötigt kein Material – auch für kleine Gruppen

Der Spielablauf ist sehr simpel. Die Klasse bildet zweier Gruppen. Man steht Schulterbreit ca. eine Armlänge voneinander entfernt. Jede Person steht auf einem Bein (oder auf beiden Beinen, wenn es leichter sein soll). Dabei versucht man sich gegenseitig durch Ziehen, Schieben, Schubsen und magische Tricks aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wer als Erstes einen Fuß versetzt oder gar umfällt hat „verloren“. Bzw. muss beim nächsten Mal besser aufpassen 🙂

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6. Virusfangen

Spaßiges, laufintensives Spiel für draußen 

Es handelt sich um eine Variante des klassischen Fangens. Sobald ein/eine Spieler *in gefangen ist muss er/sie stehen bleiben. Zwei beliebige andere Spieler *innen können diese wieder befreien. Dazu müssen sie die gefangene Person in ihre Mitte nehmen und sich an den Händen packen. Diese befreite Person wird dadurch gegen den Virus „immun“. Sie kann also nicht mehr gefangen werden. Immune Personen können sich zusammenschließen, den/die Fänger *in umkreisen und im Kreis einschließen. Die Spieler *innen bezwingen dadurch den Virus und retten die Menschheit vor einer Epidemie. 🙂

Tipp 1: Das Spielfeld vorher eingrenzen. Sonst rennen alle bis sie umfallen. Außerdem verliert das Spiel an Dynamik, wenn die Kids außer Puste sind.

Tipp 2: Bei großen Klassen können auch 2 Viren (=Fänger *innen) bestimmt werden.

7. Whiskeymixer und Wachsmaske

Für die Lachmuskeln – nach intensiven Klassenarbeiten

Erste Runde: Die Gruppe steht im Kreis. Rechts herum wird das Wort „Whiskeymixer“ möglichst klar und laut weitergesagt. Das muss natürlich TOT ERNST erfolgen. Schließlich wurde ja gerade eine Klassenarbeit geschrieben und das Leben ist kein Ponyhof 🙂 ! Wer lacht muss zur Strafe eine Runde um den Kreis laufen und sich dann wieder an seinem Platz einreihen. Natürlich darf auch kein Fehler gemacht werden: „Mixiwhisker“ und „häääähhhh…?“ sorgen auch dafür, dass die Kids eine Runde drehen.

Wenn alle verstanden haben wie das Spiel geht, wird das Wort „Wachsmaske“ eingeführt. Es wird weitergeschickt.

In der dritten Stufe werden dann beide Worte gleichzeitig links und rechts weitergesagt.

Viel Spaß!

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Spaß ist eine der wichtigsten Methoden in der Erlebnispädagogik!

Erlebnispädagogische Spiele für Lehrer *innen – Einfach loslegen

Vielleicht war auch für Dich ein Spiel dabei, dass Du auf Deinem nächsten Wandertag oder Klassenausflug unbedingt austesten möchtest.

Oder bist selber kreativ geworden und erfindest einfach Dein eigenes Spiel. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Genau das ist das wichtigste an der Erlebnispädagogik: ausprobieren und Spaß haben! 🙂

Gerne kannst Du uns Fragen stellen und unten einen Kommentar dalassen. Wir freuen uns über Deine Erfahrungen!